Fujara

Hirtenflöte und Weltkulturerbe


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ie Fujara ist eine slowakische Hirtenflöte, die aufgrund ihrer besonderen klanglichen und optischen Merkmale zu den außergewöhnlichsten und beeindruckendsten Flöten der Welt zählt. Sie gehört zur Familie der „Kernspaltflöten“, ist also der Tonerzeugung nach eine Blockflöte, kann jedoch, und das ist wesentlich für ihren Klang, bis zum zehnten Oberton überblasen werden, wodurch ein geübter Fujarist Melodien im Tonumfang von über zwei Oktaven spielen kann, obwohl die Fujara nur drei Grifflöcher hat. Am 25. November 2005 wurden die Fujara und die slowakischen Hirtenmelodien von der UNESCO als „Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit“ proklamiert.

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Während diese außergewöhnliche Bassflöte in der Slowakei als die "Königin der Volksmusikinstrumente" landesweit verehrt wird, ist sie im übrigen Europa immer noch vergleichsweise unbekannt, woran auch die Aufnahme der Fujara und der traditionellen Fujaramusik ins Weltkulturerbe durch die UNESCO 2005 nur wenig geändert hat.

Die meisten Spieler ohne slowakischen Hintergrund sind durch außergewöhnliche Begebenheiten auf das Instrument gestoßen, die sich im Nachhinein oft als wundersame Verkettungen von Ereignissen darstellen lassen. Jeder Fujarist hat seine Geschichte, wie er zu dieser Obertonflöte gefunden hat (oder sie zu ihm, wie manche gerne behaupten), da man als „Nichtslowake“ eben nicht mit den Klängen dieser einzigartigen Hirtenflöte wie selbstverständlich aufwächst.
Neben vielen Hobby-Musikern, die ihre ersten Spielversuche zahlreich im Internet veröffentlichen (siehe YouTube) gibt es noch relativ wenige Künstler außerhalb der Slowakei, die sich auf professionellem Niveau mit dem Instrument befassen.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Frage danach, was die Fujara bzw. die Fujaramusik repräsentiert und wer sich von dem, was sie repräsentiert, angesprochen fühlt. Was die Slowaken mit der Fujara verbindet und warum sie die Fujara schätzen und lieben (sofern sie sie schätzen und lieben) ist verhältnismäßig leicht zu bestimmen. Was aber bewegt Menschen, die weder die Slowakei, noch die Menschen, die dort leben, genauer kennen, dazu, sich mit Fujaramusik zu beschäftigen? Was motiviert Menschen auf der ganzen Welt, die die slowakische Sprache nicht verstehen und die Geschichten, die in ihr erzählt werden, noch viel weniger, dazu, sich eine Fujara zu kaufen, um mit ihr viele Stunden kostbarer Lebenszeit zu verbringen? Was hat die Fujara, was hat die Musik, die mit diesem Instrument entsteht, zu bieten, was transportiert sie, was repräsentiert sie?
Es ist zweifellos zu beobachten, dass zunehmend mehr Menschen die Fujara zu einem Teil ihres Lebens werden zu lassen - als Soundtrack als Zeitvertreib oder als Lebensaufgabe.

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Inzwischen gibt es einige Webseiten, auf denen der interessierte Leser eine Fülle von Informationen zur Fujara finden kann. Offensichtlich beziehen sich alle Texte, sofern sie nicht eigene Erfahrungen vermitteln, im Grunde auf wenige schriftliche Quellen. Nebenstehend werden einige Werke, die vom Verfasser als maßgebend angesehen werden, kurz vorgestellt.




Fujara auf Pergament

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